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Das Grab des
Apostels Jakobus in Santiago de Compostela entwickelte sich im Mittelalter neben Rom und Jerusalem zum dritten Hauptziel christlicher Pilgerfahrt. Nach dem enormen Aufschwung des Pilgerwesens in den 70ern ist der Jakobsweg heute  in.
Vom gottesfürchtigen
Peregrino, dem neugierig Suchenden, dem unternehmungslustigen Wanderer bis hin zum kommerziell Betreuten, alle treffen sich auf dem Camino. Sogar ein Komiker kann seine peinliche Selbstdarstellung als Pilger erfolgreich veröffentlichen.      
Sie alle müssen einen Teil des Weges– mindestens aber die letzten 100 km der Strecke – zu Fuß oder die letzten 200 km per Fahrrad oder zu Pferd zurücklegen. Dies wird mit Stempeln im Pilgerausweis verzeichnet, der zur Nutzung der günstigen Pilgerherbergen berechtigt. In Santiago erhalten die Pilger daraufhin eine Urkunde, die
Compostela.
Den Jakobsweg selbst gibt es eigentlich nicht, er beginnt als
primäre Idee zu Hause, mit dem ersten Schritt und hat Santiago als Ziel. So gibt es überall in Europa zahlreiche Wegenetze und Einrichtungen für die Pilger: Klöster, Herbergen,  Gasthäuser und Kirchen. Das Pilgerabzeichen ist die Jakobsmuschel, der Pilgergruß ist Buen Camino.
In Santiago angekommen, betritt man die Kathedrale durch den
romanischen "Portico de la Gloria". Dahinter legt der Pilger seine Hand auf die Säule mit dem "Arbol de Jesé", dem symbolischen Lebensbaum Jesu Christi und der gesamten Menschheit. Für viele ist dies der feierlichste Moment und erklärt den Stau am Eingang. Das eigentliche Ziel ist die
Jakobusfigur hinter dem Altar.  Hier steigt man empor, um sie zu umarmen. Erheiternd wirken auf den Betrachter von vorne die ständig wechselnden durchgesteckten Arme. Unter der Figur befindet sich in einem silbernen Schrein das eigentliche Grab. Berühmt ist der große Weihrauchkessel (botafumeiro), der zugleich ein Symbol für geistige Reinigung ist. 8 Männern schwingen ihn am Ende der Pilgermesse durch das Querschiff bis unter die Decke. Die Besucher beginnen bei diesem Spektakel zu klatschen!!
Da ich unbedingt
Santiago erreichen und erleben wollte, wählte ich die letzten Etappen des klassischen Camino Francès, beginnend in León, dann weiter über Puente de Órbigo, Astorga, Ponferada, Villafranca, O Cebreiro, Triacastella, Barbadelo, Hospital da Cruz, Melide und Santa Irene. Die Tagesetappen beliefen sich auf ca. 30 km und wurden oftmals schon im Wettstreit mit der 'Konkurrenz' bis zum frühen Nachmittag zurückgelegt, um noch ein freies Herbergslager zu ergattern. Dort traf man sich wieder  und unterhielt sich spätestens beim stets preiswert angebotenen abendlichen Pilgermenu.
Obwohl vergleichsweise kurz, war  meine Pilgerwanderung ohne Zweifel
eine Bereicherung!
Die Umstellung auf einen anderen Tagesrhythmus mit stundenlangem Wandern und schwerem Rucksack fiel nicht schwer. Beim eher ungewohnten, aber so beabsichtigten, 
Alleinwandern begannen unzählige  Gedanken den Kopf zu beschäftigen, zunächst noch ungeordnet. Dann folgte ein innerer Ordnungsprozess, während dessen einzelne Lebensphasen intensiv verarbeitet wurden. Bedrückendes wurde symbolisch zu Päckchen geschnürt und endlich in der Kathedrale von Santiago während der Pilgermesse  abgelegt, eine wohltuende Phase der Selbstfindung.
Religiös-spirituelle Eingebungen oder Erfahrungen erwartete ich auf dem Jakobsweg nicht, obwohl ich neugierig war. Damit blieben sie bei soviel innerer Distanz auch aus.
Unbelastet erfreute ich mich an den
Reizen des Frühlings und dem historischen Boden, über den ich -die Wegführung manchmal verfluchend- trotzdem wohlgelaunt wanderte. Zum Ausgleich luden unterwegs die kleinen profanen Cafébars zum Verweilen ein.

      

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