WANDERN
1982 - 2019
T R E K K I N G
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Erste Herberge León
Templer Ponferrada
Pl. Mayor Ponferrada
Schutzheilige Bierzo
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Das Grab des
Apostels Jakobus in
Santiago
de Compostela entwickelte sich im Mittelalter neben
Rom und
Jerusalem zum
dritten Hauptziel
christlicher Pilgerfahrt. Nach dem enormen Aufschwung des Pilgerwesens in
den 70ern ist der
Jakobsweg heute in.
Vom gottesfürchtigen
Peregrino,
dem neugierig Suchenden, dem unternehmungslustigen Wanderer bis hin zum
kommerziell Betreuten, alle treffen sich auf dem
Camino.
Sogar ein Komiker kann seine peinliche Selbstdarstellung als Pilger
erfolgreich veröffentlichen.
Sie alle müssen einen Teil des Weges– mindestens aber die letzten 100 km
der Strecke – zu Fuß oder die letzten 200 km per Fahrrad oder zu Pferd
zurücklegen. Dies wird mit Stempeln im Pilgerausweis verzeichnet, der zur Nutzung der günstigen Pilgerherbergen
berechtigt. In Santiago
erhalten die Pilger daraufhin eine Urkunde, die
Compostela.
Den Jakobsweg selbst gibt es eigentlich nicht, er beginnt als
primäre Idee
zu Hause, mit dem
ersten Schritt
und hat
Santiago
als
Ziel.
So gibt es überall in Europa zahlreiche
Wegenetze
und Einrichtungen für die
Pilger:
Klöster, Herbergen, Gasthäuser und Kirchen. Das
Pilgerabzeichen ist die
Jakobsmuschel,
der Pilgergruß ist
Buen Camino.
In Santiago angekommen, betritt man die Kathedrale durch den
romanischen "Portico
de la Gloria".
Dahinter legt der Pilger seine Hand auf die
Säule
mit dem "Arbol de Jesé",
dem symbolischen Lebensbaum
Jesu Christi und der gesamten Menschheit. Für viele ist dies der
feierlichste
Moment und erklärt den Stau am Eingang. Das eigentliche
Ziel
ist die
Jakobusfigur hinter dem Altar. Hier steigt man empor, um
sie zu umarmen. Erheiternd wirken auf den Betrachter von vorne die ständig
wechselnden durchgesteckten Arme. Unter der Figur befindet sich in einem
silbernen Schrein
das eigentliche Grab. Berühmt ist der große
Weihrauchkessel
(botafumeiro),
der zugleich ein Symbol für
geistige Reinigung
ist. 8 Männern schwingen ihn am Ende der
Pilgermesse
durch das Querschiff bis unter die Decke. Die Besucher beginnen bei diesem
Spektakel zu klatschen!!
Da ich unbedingt
Santiago erreichen und
erleben wollte, wählte ich die letzten Etappen des klassischen
Camino Francès, beginnend in León, dann
weiter über
Puente de Órbigo,
Astorga,
Ponferada,
Villafranca,
O Cebreiro,
Triacastella,
Barbadelo,
Hospital da Cruz,
Melide und
Santa Irene. Die
Tagesetappen beliefen sich auf ca. 30 km und wurden oftmals schon im
Wettstreit mit der 'Konkurrenz' bis zum frühen Nachmittag zurückgelegt, um
noch ein freies Herbergslager zu ergattern. Dort traf man sich wieder
und unterhielt sich spätestens beim stets preiswert angebotenen
abendlichen
Pilgermenu.
Obwohl vergleichsweise kurz, war meine Pilgerwanderung ohne Zweifel
eine
Bereicherung!
Die Umstellung auf einen anderen Tagesrhythmus mit stundenlangem Wandern
und schwerem Rucksack fiel nicht schwer. Beim eher ungewohnten, aber so
beabsichtigten,
Alleinwandern
begannen unzählige Gedanken den Kopf zu beschäftigen, zunächst
noch ungeordnet. Dann folgte ein innerer
Ordnungsprozess,
während dessen einzelne
Lebensphasen intensiv verarbeitet
wurden. Bedrückendes wurde symbolisch zu Päckchen geschnürt und endlich
in der Kathedrale von Santiago während der Pilgermesse abgelegt, eine wohltuende Phase der
Selbstfindung.
Religiös-spirituelle
Eingebungen oder Erfahrungen erwartete ich auf dem Jakobsweg nicht, obwohl
ich neugierig war. Damit blieben sie bei soviel innerer Distanz auch aus.
Unbelastet erfreute ich mich an den
Reizen
des Frühlings
und dem historischen Boden,
über den ich -die Wegführung manchmal verfluchend- trotzdem wohlgelaunt
wanderte. Zum Ausgleich luden unterwegs die kleinen profanen Cafébars
zum Verweilen ein.
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